Weihnachtsbrief 2022
Liebe Unterstützer:innen,
nun ist das Jahr schon wieder vorbei und wie die letzten Jahre auch, können wir kaum glauben wie schnell die Zeit vergeht. Mittlerweile hat es sich zu einer richtigen Tradition entwickelt mit euch gemeinsam durch das vergangene Jahr zu gehen und die schönen, aber auch traurigen Momente auf dem Schlatthof Revue passieren zu lassen. Mit all den Jahren merke auch ich, dass langsam aber sicher mein Rentenalter eingetreten ist.
Beim Klettern bin ich nicht mehr die schnellste, etwas mehr Schlaf schadet mir auch nicht und so manches Futter schmeckt mir einfach nicht mehr – naja, man entwickelt eben so seine
Eigenheiten. Natürlich freue ich mich trotz allem euch zu erzählen, was sich auf dem Schlatthof in den letzten Monaten zugetragen hat – denn eines ist sicher, die Menschen hier waren super fleißig und haben sich mit viel Engagement, wie auch in den letzten Jahren, für mich und meine Fellfreunde eingesetzt.Da wäre zum Beispiel die Hufpflege von unseren Ziegen zu erwähnen. Kurz nachdem sich unser Heuvorrat dem Ende zugeneigt hatte und wir von vielen lieben Menschen Heuspenden bekommen haben, mussten auch die Hufe von Ziege Meckerle geschnitten werden. Hier haben wir schnelle Unterstützung bekommen und Meckerle konnte danach wieder unbeschwert durch den Auslauf hüpfen.
Eins der größeren Projekte dieses Jahr war die Überarbeitung der Website. Von Internet und Technik verstehe ich als Hofkatze tatsächlich nicht viel, jedoch haben sich hier auf dem Hof einige Menschen zusammengetan, um unserer Website einen neuen Schliff zu verpassen. So können wir unsere Fellfreunde besser präsentieren und vorstellen. Falls ihr euch das Endprodukt noch nicht angeschaut habt, solltet ihr unbedingt mal vorbeischauen. Es lohnt sich wirklich!
Im Frühjahr dieses Jahres hat sich hier auf dem Hof leider etwas ziemlich Blödes zugetragen. Unsere Angsthündin Ada hat sich so sehr erschrocken, dass sie durch ein winziges Loch im Gehege entwischt ist. Danach war sie wie vom Erdboden verschluckt. Wir machten uns riesige Sorgen und Vorwürfe! Zum Glück wurde uns sofort Unterstützung zugesichert. Das Team von „Wo ist mein Hund?” war sofort zur Stelle. Schon oft waren wir mit diesen lieben Menschen in Kontakt. Sie sind absolute Profis wenn es darum geht, entlaufene Hunde wieder nach Hause zu bringen. Sie taten also alles in ihrer Macht stehende, um Ada zu finden. Dafür waren sie jedoch auf Sichtungen angewiesen. Ada war leider Meisterin darin, sich zu verstecken. Nach 3 Wochen ist dann das passiert, auf das wir alle so lange gehofft hatten: Das Team von „Wo ist mein Hund?” konnte Ada mit Hilfe einer Lebendfalle sichern. Wie sie sich so lange unbemerkt draußen aufhalten konnte, ist uns nach wie vor ein Rätsel. Wir sind unendlich dankbar für euren Einsatz! Und damit nicht genug – durch das Teilen von Adas Geschichte, wurden liebe Menschen auf sie aufmerksam und haben sie adoptiert. Wir wünschen euch nur das Beste!
Noch viele weitere Hundefreunde konnten dieses Jahr in ein neues Zuhause ziehen. Da wäre zum Beispiel Angsthündin Ondra, die schon einige Jahre hier bei uns war. Denn die richtigen Menschen mit viel Geduld und souveränem Zweithund ließen lange auf sich warten. Dieses Jahr hat sie es endlich geschafft und durfte das Leben außerhalb des Tierheims kennenlernen. Leider lässt sie ihre Schwester Silva zurück, die ebenfalls sehr ängstlich ist und noch auf ihre Menschen wartet.
Nelly ist ein Traumhund, der noch sein Zuhause sucht. Sie hat die perfekte Größe, ist super lieb und freut sich dich kennenzulernen!
Auch Benji, Thea, Nala, Marie und Diana wurde lange ein eigenes Zuhause verwehrt – nun haben sie es endlich geschafft. Wir wünschen euch ein langes, gesundes und glückliches Leben in euren Familien! Natürlich durften auch noch viele weitere Hunde dieses Jahr in ihr eigenes Zuhause ziehen – auch euch wünschen wir einen guten Start ins neue Leben!
Leider bestand unser Jahr hier auf dem Hof nicht nur aus tollen und schönen Geschichten mit Happy End. Wir mussten uns traurigerweise von ein paar Fellfreunden verabschieden. Mein treuer Katzenfreund Tom musste dieses Jahr leider erlöst werden. Wir vermissen ihn sehr. Oder unser Hundefreund Jamie – er verbrachte auf dem Schlatthof sein ganzes Leben. Es war sein Zuhause. Und im Juli diesen Jahres ist er leider über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich, all die anderen Fellnasen und Zweibeiner werden euch nie vergessen.
Wie auch bei euch Zweibeinern gehen die Jahre an meinen Fellfreunden nicht spurlos vorbei. Wie Jamie gibt es auf dem Hof viele weitere Senioren, die spezielles Futter und Medikamente benötigen. Flo, Hutchi, Lümmel, Emil, Mimi, Igor, Marlon & Lucia freuen sich deshalb besonders über Futterpatenschaften. Das Formular dazu findet ihr übrigens auf unserer Homepage!
Falls ihr noch mehr tun möchtet und ihr ein Plätzchen zuhause frei habt, wir sind immer auf der Suche nach Pflegestellen. Ob für Hunde nach einer Operation oder für Fellnasen, denen der Trubel hier auf dem Hof einfach zu viel ist. Wir sind super dankbar wenn sich Menschen bei uns melden, die ein Zuhause auf Zeit anbieten können und so meinen Fellfreunden den Start ins Leben einfacher machen. Ein kurzer Anruf oder eine E-Mail genügt.
Ach meine Freunde, mittlerweile sind wir hier auf dem Schlatthof schon viele Jahre im Namen des Tierschutzes unterwegs. Immer wieder stoßen wir auf Geschichten, die man nicht glauben mag. So oft müssen wir mit dem Kopf schütteln. Deshalb wollen wir dieses Jahr die Chance nutzen und auf diesem Wege Aufklärungsarbeit leisten. Wir hatten in den vergangenen Monaten gleich in zwei Fällen mit so genannten „Wanderpokalen“ zu kämpfen. Falls ihr euch jetzt fragt, was das ist, kann ich das erklären: Es handelt sich hierbei um Haustiere, die von einem Besitzer zum anderen „wandern” und dabei nirgends richtig ankommen können. Einer der Fälle war der Hundejunge Mex. Er wurde hier bei uns abgegeben, nachdem er mehrmals über ebay seinen Besitzer gewechselt hatte. Niemand kam mit ihm zurecht, dabei war er einfach nur ein aktiver Junghund mitten in der Pubertät. Ähnlich ging es Sam, auch er wurde über ebay angeboten. Über diesen Weg fand er jedoch kein neues Zuhause, weshalb er kurzerhand bei uns ausgesetzt wurde. Sam hatte bisher noch nicht so viel Glück wie Mex, denn Mex konnte nach ein paar Wochen in sein Für-immer-Zuhause ziehen. Sam wartet bei uns noch auf die richtigen Menschen. Wir möchten anhand dieser Fälle nochmal daran erinnern, dass die Entscheidung einem Tier ein Zuhause zu geben, nie kurzfristig und unüberlegt sein sollte.
Wie ihr euch sicherlich denken könnt, ist unser Tierschutzhof von finanzieller Unterstützung abhängig. Gerade in diesen Zeiten trifft es auch uns gemeinnützigen Vereine hart. Denn auch an uns gehen die steigenden Preise nicht spurlos vorbei. Damit meine Fellfreunde hier nicht frieren müssen, brauchen wir wieder Heizöl. Die Rechnung beläuft sich mittlerweile auf 8000€. Außerdem stehen noch einige OPs an. Denis wird auf beiden Seiten an der Hüfte operiert und bei Tara und Sunny wird eine Femurkopfresektion durchgeführt. Die Kosten dafür sind fünfstellig. Wir wissen, dass viele von euch ebenso zu kämpfen haben und möchten deshalb unseren ganz besonderen Dank an diejenigen aussprechen, die uns nicht vergessen. Wir freuen uns wirklich über jeden Betrag und jede Spende, möge sie noch so klein sein.
Wir wissen natürlich auch nicht, was in den nächsten Monaten auf uns zu kommt, es ist jedoch schön zu wissen, dass es Menschen wie euch gibt, die an uns denken und helfen wo sie nur können. Dafür sind wir unendlich dankbar!
Und nun wünsche ich allen Tierfreunden ein wunderschönes Weihnachtsfest, eine besinnliche und sorgenfreie Zeit und einen guten Start ins neue Jahr. Ich hoffe, wir hören uns nächstes Jahr wieder!
Eure Sally
Im Namen von Susanne Schneider und dem ganzen Schlatthof Team ein herzliches Danke an alle Unterstützer:innen und frohe Weihnachten!
0 Kommentare